Am 7. Oktober 2022 waren wir vom Verein für Familiengärten Dübendorf mit unserer eingereichten Idee Essbarer Naschgarten Sonnenberg unter den drei Gewinnerinnen.
Essbarer Naschgarten Sonnenberg
Weiter unten auf dieser Seite könnt ihr nachlesen wie es zum dem Wettbewerb kam, welche Projekte gewonnen haben, und wie es dann weiterging. In unregelmässigen Abständen werden wir auf dieser Seite auch über Neuigkeiten zu unserer essbaren Hecke für alle berichten.
Welche Vögel brüten rund ums Haus? Die nächste «Stunde der Gartenvögel» von BirdLife Schweiz findet vom 8. bis 12 Mai 2024 statt. Klein und Gross sind aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel im Garten, vom Balkon aus oder in einem Park zu zählen und zu melden. Zudem kann man sich über die vielen Möglichkeiten informieren, wie man die Natur rund ums Haus fördern kann. Für Schulklassen gibt es zahlreiche Unterrichtsmaterialien.
Das grösste Citizen-Science-Projekt der Schweiz hat bei der letzten Durchführung im Mai 2023 bestätigt: Der Siedlungsraum kann ein wichtiger Lebensraum für Vögel sein, wenn Gärten und andere Grünflächen vielfältig gestaltet sind. Insgesamt wurden 106’153 Vögel aus 168 Arten gemeldet. Die drei häufigsten waren Amsel, Haussperling und Rabenkrähe.
So funktioniert’s
Beobachten und zählen Setzen Sie sich an den Tagen der “Stunde der Gartenvögel” eine Stunde lang in den Garten, auf den Balkon oder in einen nahen Park (nicht in den Wald) und beobachten und zählen Sie die Vögel. Als Zählhilfe eignet sich der Aktionsflyer (PDF). Alle Materialien siehe unten!
Richtig notieren Vermeiden Sie Doppelzählungen. Notieren Sie für jede Art die höchste Anzahl gleichzeitig beobachteter Individuen. Beispiel: Sieht man zweimal je einen Spatz und einmal drei Spatzen zusammen, kann man drei Spatzen melden. Sieht man ein Amselmännchen und später ein -weibchen, darf man beide aufschreiben.
Melden Melden Sie die Beobachtungen ganz einfach viaMeldeformular. (Meldeformular geschlossen)
Sie können auch mit der App “Vogelführer BirdLife Schweiz”melden, siehe unten
Für Schulklassen gibt es ein spezielles Meldeformular.
Melden mit der App “Vogelführer BirdLife Schweiz”
Alternativ zum Meldeformular können Sie die Beobachtungen mit der App melden.
Kurzanleitung:
Klicken Sie in der App auf das Feldstecher-Symbol unten rechts und legen Sie eine neue Beobachtungsliste an.
Fügen Sie die beobachteten Arten dieser neuen Liste hinzu., mit korrekter Anzahl. Klicken Sie jeweils auf “Speichern”.
Wenn Sie alle Arten der Liste hinzugeführt haben, klicken Sie auf die Liste und dann auf “Export”.
Wählen Sie nun “Stunde der Gartenvögel” (erst kurz vor der Aktion verfügbar) und füllen Sie die Fragen aus.
Gemeinsam für die Biodiversität – lokal bis weltweit
BirdLife Schweiz engagiert sich mit Fachkenntnis und Herzblut für die Natur. Mit 69’000 Mitgliedern, 430 lokalen Sektionen, Kantonalverbänden und BirdLife-Organisationen in 115 Ländern ist BirdLife Schweiz Teil des grössten Naturschutz-Netzwerks der Welt: BirdLife International – in der Gemeinde verwurzelt, weltweit wirksam.
Gemeinsam mit unseren Mitgliedern setzen wir uns für die Biodiversität ein. Wir führen zahlreiche Schutzprojekte für gefährdete Arten und ihre Lebensräume durch, vom Steinkauz über den Eisvogel bis zur Ökologischen Infrastruktur. Mit den BirdLife-Naturzentren, der Zeitschrift Ornis und vielfältigen BirdLife-Kursen machen wir die Natur hautnah erlebbar und motivieren zu ihrem Schutz.
Gemeinsam mit Ihnen? Erfahren Sie mehr und werden Sie Teil des BirdLife-Netzwerks: birdlife.ch
BirdLife Schweiz dankt für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung.
An unserer Generalversammlung 2023 hatten wir stolz unseren Wettbewerb Biodiversität vorgestellt. Der Wettbewerb bot allen unseren Mitglieder:innen die Möglichkeit zur Teilnahme. Auf unserem Sommerfest am 26. August 2023 haben wir schliesslich die Gewinnerinnen und Gewinner ausgezeichnet. In diesem Beitrag geben wir euch einen kleinen Einblick in ihre facettenreichen Gärten, die durch ihre Biodiversität beeindrucken. Kurz vor dem Sommerfest hat die Jury alle Teilnehmenden in ihren Gärten besucht. Am meisten beeindruckt waren wir von den Gärten von Martina im Areal Ifang und Philipp im Areal Buen.
Martinas Garten
Martina nutzt in ihrem Gartenkonzept verschiedene Ansätze, um eine möglichst hohe Biodiversität im Garten zu erhalten.
Martinas Konzept
Martina verfolgt eine Philosophie der maximalen Biodiversität. Sie achtet dabei auf Mischkulturen und eine sorgfältige Abstimmung von Pflanzen aufeinander. Ihr Ziel ist es, eine durchgehende Ernte zu gewährleisten, indem sie diverse Obst- und Gemüsesorten jahreszeitlich angepasst anbaut. Dadurch minimiert sie brachliegende Flächen in ihrem Familiengarten und erreicht eine nachhaltige Nutzung.
Ein weiteres Thema in Martinas Garten ist der Anbau nach Milpa. Diese traditionelle, mittelamerikanische Anbaumethode vereint Mais, Kürbis und Stangenbohnen auf derselben Fläche. Die symbiotische Beziehung zwischen diesen Pflanzen unterstützt eine nachhaltige Agrarkultur. (Wir planen einen eigenen Beitrag zu diesem Thema).
Martina stellt selbst Jauchen aus Brennnesseln und Beinwell her, die eine natürliche und nährstoffreiche Ergänzung für ihre Pflanzen darstellen. Und sie experimentiert gerade mit einem Bodenkompost, der durch einen eigens eingebauten Komposter entsteht und erste vielversprechende Ergebnisse zeigt.
Die Bewässerung in Martinas Garten erfolgt mithilfe von Ollas – Tontöpfen, die eine tiefe Wasserabgabe ermöglichen und starkes Wurzelwachstum fördern. Gleichzeitig wird so die Verdunstung durch die Sonne minimiert. Das ergänzt sie durch regelmässiges, intensives Giessen alle zwei bis drei Tage. Martina verwendet teilweise Strohmulch, um die Verdunstung weiter einzuschränken. (In einem geplanten Beitrag wollen wir detaillierter auf das Konzept der Ollas eingehen, die von Martina aus Tontöpfen hergestellt wurden.)
Martina hat ein gastfreundliches Umfeld für Vögel und Insekten in ihrem Garten geschaffen. Sie stellt Vogeltränken, Bienentränken und sogar eine Sandlinse für im Boden lebende Insekten bereit. Mit ausgewählten Pflanzen, Vogelhäuschen, Bienenhäuschen und Unterschlupfmöglichkeiten für Marienkäfer, deren Larven und für Tausendfüssler ergänzt sie das Angebot. Natürliche Hölzer tragen zur Schaffung von Lebensräumen für Insekten bei und machen den Garten zu einem vielfältigen und begehrten Ort für die Tierwelt. Als wir Martinas Garten besuchten vielen uns die zahlreichen Schmetterlinge und Bienen auf die magisch von ihrem Garten angezogen wurden.
Obstvielfalt im Garten
Martinas Garten beeindruckte uns mit ihrer Auswahl an Obstsorten. Sie hat fünf verschiedene Apfelsorten, von denen jeder Baum seinen eigenen Charakter trägt. Ein paar könnt ihr auf dem Foto oben im Beitrag im Hintergrund erkennen. Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren, Cranberries, Preiselbeeren und Stachelbeeren sorgen für eine farbenfrohe und geschmackliche Vielfalt. Rote und weisse Johannisbeeren, sowie Jostabeeren ergänzen ihr Angebot an Obst aus dem eigenen Garten. Ausserdem hat Martina Maulbeeren, zwei Zwetschgenbäume (noch jung), sowie zwei Kirschbäume (auch noch jung) in ihrem Garten. Ein Feigenbaum und ein Birnbaum (ebenfalls in der Wachstumsphase) hat sie auch angepflanzt. Eine Artischocke und Rhabarber tragen weiterhin zur Vielfalt bei.
Gemüse im Garten
In ihrem Garten hat Martina diverse Salate, Mangold, Palmkohl, Rosenkohl, Randen, Karotten, (Knollen-)Sellerie, Federkohl, Süsskartoffeln, Pak Choi, Zwiebel, Winterblumenkohl, Brokkoli, Mais, Zucchini, Stangenbohnen, Kürbis, Kurkuma, Fenchel
Viele der oben bereits genannten Pflanzen sind insektenfreundlich. Zusätzlich wachsen in Martinas Garten noch mehliger Salbei, Studentenblumen, Katzenminze, pfirsichblättrige Glockenblumen, Wiesensalbei, Taubenskabiose, Skabiose-Flockenblumen, Borretsch, ähriger Ehrenpreis, echter Gamander, Rudbeckia, Hortensien und Cosmea.
Philipps Garten
Philipp hat uns ebenfalls in seinem Garten seine Ideen und Grundsätze erläutert. Sein Ziel ist klar formuliert: ökologisch, nachhaltig, mit minimalen Eingriffen und Förderung einheimischer Arten.
Philipps Konzept für Biodiversität im Familiengarten
Wir waren beeindruckt, welche Vielfalt Philipp in so kurzer Zeit als Vereinsmitglied schon in seinem Garten erreicht hat.
Fruchtbaren Boden sicherstellen
Um sicherzustellen, dass der Boden fruchtbar bleibt, achtet Philipp auf bestimmte Massnahmen: Anstatt den Boden umzugraben, lockert er ihn lediglich, um die natürliche Schichtung zu erhalten. Dies fördert eine gesunde Population von Bodenorganismen. Des Weiteren lässt er den Boden möglichst nie brach liegen, um Ausschwemmungen zu verhindern. Ein wichtiger Schritt ist auch das Mulchen mit Blättern, Pflanzenresten, Heu und anderen organischen Materialien. Zusätzlich setzt er auf Gründüngungen, um den Boden zu beleben. Dort, wo es möglich ist, bringt er eigenen Kompost ein. Wenn Dünger notwendig ist, verwendet er ausschließlich natürliche Dünger, die langfristig wirken.
No-Dig-Gardening
Wenn euch das oben erwähnte Gärtnern ohne zu graben interessiert, könnt ihr z.B. beim Magazin Schweizer Garten mehr über das No-Dig-Gardening erfahren.
Verzicht auf Gifte
Philipp legt grossen Wert auf einen giftfreien Ansatz in seinem Garten. Daher verzichtet er vollständig auf den Einsatz von Insektiziden, Herbiziden, Schneckenkorn und ähnlichen chemischen Substanzen.
Nutzpflanzen
Die Auswahl und Pflege von Nutzpflanzen trifft Philipp nach sorgfältigen Überlegungen. Er strebt eine Vielfalt an Nutzpflanzen an, um die Ernte über das Jahr hinweg zu verteilen. Er setzt auf Mischkulturen, bei denen verschiedene Pflanzenarten miteinander wachsen. Dabei beachtet er die Fruchtfolge, um den Boden und die Pflanzen gesund zu halten. Philipp bevorzugt einheimische Arten und experimentiert gerne mit alten Sorten, zum Beispiel von Pro Specie Rara. Zur Förderung der Biodiversität lässt er seine Pflanzen aber auch mal blühen, anstatt auf maximalen Ertrag durch intensive Eingriffe zu setzen. Zwischen den Reihen von Nutzpflanzen platziert er bewusst Blühpflanzen.
Wildstauden rund um den Nutzgarten
Um Nahrung für Nützlinge bereitzustellen, hat Philipp Wildstauden rund um seinen Nutzgarten gepflanzt. Diese Stauden bieten Blüten über das Jahr verteilt und fördern so die Lebensräume für verschiedene Insektenarten. Er achtet darauf, verschiedene Blütentypen einzubeziehen, um eine vielfältige Nahrungsquelle zu bieten.
Bekämpfung von Neophyten
Philipp bekämpft aktiv schädliche invasive Neophyten, um die ökologische Balance in seinem Garten zu erhalten.
Förderung von Wildbienen und anderen Nützlingen
Um Wildbienen und anderen nützlichen Insekten einen Lebensraum zu bieten, trifft Philipp verschiedene Massnahmen: Er stellt qualitativ hochwertige Nisthilfen wie Holzbohrungen, Ziegel, Stängel und Sandarien auf. Trockene Markstängel von Pflanzen wie Brombeeren oder Himbeeren lässt er stehen oder platziert sie sogar ganz bewusst. Im Herbst entfernt er Pflanzen und Stiele nicht komplett, sondern lässt sie bis ins Frühjahr stehen, um Rückzugsorte für Insekten zu schaffen. Zusätzlich hat er an verschiedenen Ecken in seinem Garten Totholz aufgestellt, das ebenfalls wichtige Lebensräume für verschiedene Organismen bietet.
Philipp minimiert die Bearbeitung der Fläche um Stauden herum, um Platz für Bodenbrüter zu lassen. Er entfernt auch nicht jede Raupe, da sie Teil des natürlichen Ökosystems ist. Ausserdem hat er eine Wasserstelle für Vögel und Kleintiere eingerichtet und belässt zur Förderung der Biodiversität wilde Ecken in seinem Garten.
Wildbienennisthilfe
Das Eichenholz im oberen Bild hat Philipp von einem Förster bekommen. Die restliche Bearbeitung hat er selber gemacht. Wichtig ist, dass die Bohrungen senkrecht zur Wuchsrichtung verlaufen und die Oberfläche sorgfältig geschliffen ist, um scharfe Kanten zu vermeiden. Die Bohrungen haben einen Durchmesser von 2-8 mm, wobei die meisten im Bereich von 3-6 mm liegen.
Winterfütterung für Vögel
Um Vögel während der Wintermonate zu unterstützen, stellt Philipp Futter für sie bereit. Dies fördert die Artenvielfalt und bietet den Vögeln zusätzliche Nahrungsmöglichkeiten in der kälteren Jahreszeit.
Lindas Garten
Von den drei Gärten in der Finalrunde hat Lindas Garten mit Abstand die kleinste Fläche. Linda teilt sich ihre Gartenparzelle mit Sybille. Ursprünglich waren die beiden Parzellen nur eine Parzelle. So können jetzt zwei Familien einen Garten bewirtschaften, wo vor ein paar Jahren noch nur eine Familie von derselben Fläche profitierte. Das ist auch deshalb wichtig, weil die Stadt Dübendorf sehr schnell wächst, wir aber nicht automatisch auch die Fläche für entsprechend mehr Gärten hinzubekommen.
Linda zeigt, dass es auch in einem kleinen Garten möglich ist, Artenvielfalt zu fördern und Biodiversität umzusetzen. Linda und Sybille haben jeweils eine halbe Parzelle, aber nach wie vor nur ein Tomatenhaus und eine Pergola voller Weintrauben. Diese bewirtschaften sie gemeinsam oder wechseln sich im Jahresrhythmus ab.
Biodiversität im Kleinen
Obwohl Lindas Garten klein ist, setzt sie verschiedene Ideen um, um Biodiversität in ihrem Garten zu unterstützen und zu fördern. Linda setzt Mischkulturen ein, wie z.B. Ringelblumen an den Rändern der Beete, die im Sommer zahlreiche Insekten anlocken. An dem grossen Fenchel hat sich schon manche Raupe zu einem Schwalbenschwanz entwickelt. Am Beet am Wegesrand hat Martina eine Sandlinse angelegt, umgeben von verschiedenen Hölzern und Steinen für weitere Insekten. Für ihre Beete benutzt Linda ökologische Holzschnitzel zum Mulchen, um so die Erde vor der Austrocknung besser zu schützen.
Wer hat den Wettbewerb Biodiversität gewonnen?
Beide Gärten haben uns sehr gut gefallen. Schliesslich haben wir uns entschieden, beiden einen ersten Preis zu übergeben. Der dritte Preis geht an Linda. Für die ersten beiden Preise gibt es je einen Zwetschgenbaum. Der dritte Preis ist eine bienenfreundliche Bartblume Blue Cloud “Säntispracht”.
Herzlichen Glückwunsch Martina, Philipp und Linda!
Die Preise
Unsere Gärtnerei, das Rutishauser AG Gartencenter & Floristik Fällanden, hat uns für die ersten beiden Preise jeweils eine Zwetschgenbaum gesponsert. Die Säulenzwetschge Liane stammt von Häberli Beeren. Sie zeichnet sich gemäss Aufhänger am Baum aus durch
grosse, süss-saftige Früchte
bleibt durch Schnitt schmal
Reife ab Mitte August
selbstbefruchtbar
Wir haben bereits Erfahrung mit der Sorte und können bestätigen, dass die reifen Früchte superlecker schmecken. Und die Früchte sind in der Tat gross, süss und saftig.
Als dritter Preis für unseren Wettbewerb Biodiversität gab es die bienenfreundliche Bartblume Blue Cloud von Säntispracht. Auch diese Pflanze haben wir freundlicherweise von Rutishauser erhalten. Ihre Blütezeit ist von August bis September, also passend zu unserem Wettbewerb Biodiversität. Die Pflanze mag es gerne sonnig, sie wird 80 cm gross. Der blau-blühende Zierstrauch eignet sich hervorragend für Mischrabatten, Blumenbeete und Pflanzgefässe. Aber das beste ist, es ist eine ausgesprochen bienen- und schmetterlingfreundliche Pflanze.
Danke, Rutishauser
Herzlichen Dank an unsere Gärtnerei Rutishauser in Fällanden, die uns wieder tatkräftig unterstützt hat und die Preise für die ersten drei Plätze unseres Wettbewerbs Biodiversität gesponsert hat.
Wie erhalte ich Biodiversität im Familiengarten?
Nach dem Wettbewerb hatten mich Rahel und Anton kontaktiert. Die beiden haben seit November 2020 einen Garten in Wollishofen im Verein Zürich Süd. Wir haben uns daraufhin ausgetauscht und ich habe sie in ihrem Garten in Wollishofen besucht.
Rahel und Anton haben mir erzählt, wie sie Bodenlebewesen in ihrem Garten fördern und somit eine gesunde und nachhaltige Bodenstruktur erhalten. Wie erhalte ich Biodiversität im Familiengarten, was sind die Zusammenhänge? Sie haben dazu einen spannend zu lesenden Beitrag mit vielen Tipps geschrieben, den ihr auf der Seite unseres Schweizer Familiengärtner-Verbands nachlesen könnt: Bodenlebewesen fördern – ein Praxisbeispiel.
Mit Aussterben (fachsprachlich auch Extinktion) bezeichnet das Ende einer evolutionären Stammlinie infolge des Tods aller Nachkommen.
Zurzeit gibt es Hinweise darauf, dass die Rate des Aussterbens von Arten zwischen 3 und 130 pro Tag liegt, was um den Faktor 100 bis 1.000 über dem natürlichen Wert liegt. Eine Studie des Stockholm Resilience Centre aus dem Jahr 2009 legt nahe, dass der akzeptable Schwellenwert für das Aussterben von Arten bereits um über 1.000 % überschritten wurde. Daher stellt das Aussterben von Arten noch vor dem Klimawandel das größte ökologische Problem dar. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Aussterben)
Unsere grösste Herausforderung
Die Arten sterben uns unter den Füssen weg. Das ökologische Netz, welches die Basis für das Leben des Menschen bietet, reisst im Eilzugstempo. Der Mensch zerstört seine eigene Lebensgrundlage. Wir haben nur noch wenig Zeit. Wo genau stehen wir in Bezug auf das Artensterben und unsere Zukunftsperspektiven als Mensch?
Was steckt hinter diesen Aussagen? Gibt es Beweise dafür?
Wo genau stehen wir in Bezug auf das Artensterben und unsere Zukunftsperspektiven als Mensch?
Was sind die Mechanismen?
Was gibt es für Lösungen und was würde es brauchen um diese Lösungen umzusetzen?
Das Podiumsgespräch
Mit schönen Bildern aus der Tierwelt untermalt, diskutiert Beat Mumenthaler mit Alexander Tinti und mit den Besucherinnen und Besuchern über mögliche Wege und Lösungen:
Alexander und Beat sind sich einig: Wir müssen jetzt sofort handeln.
Auch DEINE MEINUNG ist gefragt während diesem ehrlichen und einfachen aber pointierten Podiumsgespräch.
Die Diskussionsleiter Alexander und Beat
Alexander Tinti wurde in Wien geboren. Nach dem Studium der Kunst- und Naturwissenschaften in Wien arbeitete er als Regisseur und Bühnenbildner in Österreich, Deutschland und New York City. Besorgt über die grassierende Umweltzerstörung wechselte er Kurs und studierte Bodenbiologie, Permakultur und Systemökologie. 1998 zog er nach Asien, wo er an verschiedenen Umwelt- und Kunstprojekten beteiligt war. Über Thailand, Cambodja, Bali und Sri Lanka, gelangte er schließlich 2016 nach Costa Rica, wo er das Refugio Tinti, ein Wildschutzgebiet und permakulturelle Farm, aufbaute. Außerdem entwickelt er Konzepte für die Diversifizierung von Monokulturen in ertragreiche Waldgärten und beteiligt sich aktiv am Regierungsprojekt AMISTOSA, dem biologischen Korridor zwischen der Osa-Halbinsel und dem La Amistad-Nationalpark. Zu seinen Hobbies zählen Malen und Schreiben.
Beat Mumenthaler ist ein national und international bekannter Porträtfotograf, welcher nach dem Gewinn vieler nationaler und internationaler Auszeichnungen in verschiedenen Bereichen der Fotografie, heute ausschliesslich noch sein über Jahre selbst entwickeltes und tiefgreifendes «MUMENTHALER – PORTRAIT» fotografiert. Als ehemaliger Lehrer (auch Naturwissenschaftliche Fächer), Vater von 2 Kindern und Naturliebhaber, liegt sein Fokus seit Jahren auf den Fragen nachhaltigen Lebens. Die Tierwelt liegt ihm dabei speziell am Herzen. Seine Überzeugung ist, dass das Artensterben das noch grössere Problem für die Menschen ist, als der Klimawandel.
Chance Artenvielfalt – Tickets
Datum 03.05.2023 – 18:30 bis 20:00 Uhr
Ort KKThun Kultur- und Kongresszentrum, Seestrasse 68, Thun, CH – Lachensaal
Tickets Tickets (20 CHF) und Details über Eventfrog
Die Rolle der Familiengärten
Gerade in unseren Gärten haben wir die Chance, aber zunehmend auch die Verantwortung, dem Artensterben entgegenzuwirken und die Biodiversität und Nachhaltigkeit aktiv und bestmöglich zu fördern. An unserer Generalversammlung 2021 hatten wir mit sehr deutlicher Mehrheit beschlossen, unsere wichtigsten Ziele (Art 3. unserer Statuten) um Biodiversität und Nachhaltigkeit zu ergänzen. Angesichts des dramatischen Rückgangs der Artenvielfalt müssen wir rasch Lösungen finden und diese Ziele im Rahmen unserer Möglichkeiten auch in unseren Gärten umsetzen.
Bring mit, was in deinem Garten üppig gedeiht und tausche mit anderen Gartenfreundinnen und -freunden. Auch Werkzeug, Töpfe usw. sind willkommen. Ist dein Garten noch unbepflanzt? Komm einfach vorbei, du kannst zu geringen Beträgen auch Pflanzen kaufen.
Pflanzentauschbörse an der Oberen Mühle
Du kannst Gartenpflanzen, Wildpflanzen, Gemüsesetzlinge, Gartenwerkzeug, Töpfe und ähnliches an die Börse mitbringen – aber bitte keine Neophyten. Etwa so viel, wie du gebracht hat, kannst du auch wieder mitnehmen – wenn du willst. Wer nichts zu tauschen hat kann auch für wenig Geld etwas kaufen.
Familie Schindler ist wieder mit ihren speziellen Wildpflanzen für den Garten, sowie Tomatensetzlingen anwesend.
Damit die Jungpflanzen am neuen Standort gut anwachsen, empfehlen wir, diese schon mehrere Wochen vor dem Markt in Töpfchen zu versetzen. Sehr praktisch ist auch, wenn die Pflänzchen angeschrieben sind.
Gemüse und Salat – wie viel kann man im eigenen Garten ernten?
Dieser Frage ist Mariann Baschnonga nachgegangen. Anlass war der Welternährungstag, der jährlich am 16. Oktober stattfindet. Mariann ist die Regionalvertreterin Ostschweiz-Stadt des Schweizer Familiengärtner-Verband SFGV. Diesen Sommer hat sie unsere Mitglieder Martina und Elsa in ihrem Familiengarten-Areal Ifang in Dübendorf vor Ort besucht und interviewt. Den ausführlichen Artikel könnt ihr hier auf der Seite des Schweizer Familiengärtner-Verbands lesen.
Was können wir tun, um die Biodiversität in unseren Gärten zu fördern? Wie können wir Insekten helfen, einen geeigneten Nistplatz zu finden und zugleich das Wachstum unseres Gemüses und Obstes unterstützen? Das weltweite Bienensterben wird durch vielfältige Faktoren beeinflusst, darunter vor allem die Zerstörung von Lebensraum und der Nahrungsgrundlage. Aber ohne Bienen wird auch die Nahrung für uns knapp, denn die kleinen fleissigen Tiere bestäuben rund 80% unserer Nutz- und Wildpflanzen.
Wildbienen und der Boden
Mit einem Bienenhotel oder einem Bienenparadies förderst du die Bestäubung in deinem Garten und kannst Natur hautnah miterleben. Das ist auch für die kleinen Gartenentdecker ein besonderes Erlebnis, denn Wildbienen stechen viel seltener als Honigbienen! So eignet sich das Projekt Wildbienenparadies auch für einen Familiengarten.
Wie sinnvoll ist ein Insektenhotel? Mit einem Insektenhotel in deinem Garten, auf deiner Terrasse oder dem Balkon bietest du rund einem Drittel der Wildbienen ein Zuhause. Aber wusstest du, dass zwei Drittel aller Wildbienen im Boden nisten? In Zusammenarbeit mit Wildbiene + Partner hat Ricoter Schweizer Erde einen speziellen Wildbienensand entwickelt, der den Anforderungen der bodennistenden Bienen entspricht. Mit diesem Sand ist der Bau deines eigenen Bienenhotels kinderleicht.
Biodiversität
Mehr zum Thema Biodiversität in unseren Familiengärten könnt ihr in unserem Beitrag zum Wettbewerb Biodiversität lesen, den wir zum Sommerfest 2023 veranstaltet hatten.
Und hier geht es zur Bauanleitung – Bienenhotel selbst bauen
Was du brauchst? Einen sonnigen und trockenen Platz – egal ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon. Denn der Bienensand kann auch in Töpfen prima genutzt werden und hilft so auch auf kleinstem Raum.
In meinem Garten im Areal Ifang habe ich das Projekt Wildbienenparadies auf einem leeren Beet von etwa zwei Quadratmetern geplant. Wenn du das Wildbienenparadies mit den untenstehenden Massen umsetzen möchtest, benötigst du in etwa 25 Kilogramm Kies sowie 120 Liter Wildbienensand.
Verwendete Werkzeuge:
grosse Schaufel
kleine Schaufel
Handschuhe
Verwendetes Baumaterial und ungefährer Preis:
Kies: CHF 5
Bienensand 120 Liter: CHF 66
Holz: CHF 10
Schritt 1: Als erstes hebst du für Dein Bienenhotel eine Grube von 60 cm Durchmesser und 30 cm Tiefe aus.
Schritt 2: Der Boden wird mit Grobkies als Drainage bedeckt, um die Wasserdurchlässigkeit für das Bienenhotel zu gewährleisten. Beachte, dass ich bei diesem Projekt feineren Kies verwendet habe.
Schritt 3: Direkt auf den Kies kommt der fein strukturierte und somit gut formbare Wildbienensand, der leicht angedrückt wird, damit sich die Bestäuber gut hineinbohren können.
Schritt 4: Um eine richtige Sandlinse zu bauen, formst du nun auf dieser Fläche eine Sand-Kuppel von etwa 30 cm Höhe und drückst auch diese leicht an. Ich habe die Sandlinse aus optischen Gründen mit Steinen umrandet.
Nun bin ich noch auf der Suche nach leeren Schneckenhäusern. Warum? Genau dort sucht sich die Schneckenhaus-Mauerbiene ihren Nistplatz. Die Schneckenhäuser lege ich neben die Steine am Rand vom Bienenhotel. (Hier findest du übrigens unser nicht ganz ernst gemeintes Exklusivinterview mit Hans der Schnecke.)
So finden die Bienen mein Hotel
Aber woher wissen die Bienen denn nun, dass es in diesem Garten einen optimalen Nistplatz gibt? Du hilfst den kleinen Spürnasen, dein Bienenhotel zu finden, indem du neben der Sandlinse bienenfreundliche Wildblumen pflanzt. in dem breiten Spektrum findest du sicher Pflanzen, die von den Boden-Gegebenheiten her sowie optisch in deinen Garten passen. Beachte, dass viele Wildbienenarten erst im Sommer unterwegs sind und du daher Wildblumen nutzen solltest, die im Sommer blühen.
Bienenfreundliche Pflanzen
Hier sind einige Beispiele von bienenfreundlichen Pflanzen, die in meinem Garten wachsen:
Was muss man bei einem Bienenhotel noch beachten? Ricoter Schweizer Erde bietet ein informatives Video zum Bau einer Sandlinse an und beschreibt ebenfalls, wie du den Wildbienensand auf dem Balkon einsetzen kannst.
Auf den Fotos kannst du auch Naturholz entdecken, das seitlich leicht gestapelt liegt und ebenfalls den Bienen als Nistplatz dienen soll. Denn manche Wildbienen bauen ihre Nester in morschen Holzstämmen. Besonders Holz, das an warmen und trockenen Orten liegt, zieht die wärmeliebenden Insekten magisch an.
Fazit
Mit einem Zuhause für Wildbienen tust du nicht nur den Insekten etwas Gutes, sondern förderst zugleich die Biodiversität. Und das kommt nicht nur den Bienen zu Gute, sondern insbesondere auch deinem Garten.
Wir sind ein Verein für Familiengärten in Dübendorf im Kanton Zürich.
Invasive Neophyten sind Pflanzen, die ursprünglich nicht bei uns heimisch sind. Neophyten dürfen bei uns nicht gepflanzt werden. Sie breiten sich aus und verdrängen dabei auch einheimische Pflanzen.
Eine sehr gute Übersicht über invasive Neophyten in der Schweiz bietet die dreisprachige Seite http://www.neophyten-schweiz.ch. Sie wird betrieben vom Unternehmerverband Gärtner Schweiz, JardinSuisse.ch.
Die Goldrute
Die Goldrute ist ein Neophyt der leider auch bei uns in Dübendorf vorkommt. Schon 2011 schrieb die Stadt Dübendorf den VFD direkt an und bat, bei der Bekämpfung der Goldrute zu unterstützen. Hier ist der Brief im Wortlaut
Die Familiengarten-Areale – Grün mit bedeutender Biodiversität
Biodiversität ist die Grundlage für die Gesundheit aller Lebewesen und Ökosysteme. Biodiversität ist das natürliche Erbe, welches wir zukünftigen Generationen zu hinterlassen schuldig sind. Dafür tragen wir als Gesellschaft eine ethische und moralische Verantwortung.
In der Schweiz verlief die Verstädterung bis Mitte des 20. Jahrhunderts eher zögerlich, danach aber umso rasanter. Heute leben drei Viertel der Schweizer Bevölkerung in urbanen Gebieten. Seit 1970 hat sich die bebaute Fläche fast verdoppelt, und noch immer wird pro Sekunde rund ein Quadratmeter Boden verbaut. Dadurch geht landwirtschaftlich nutzbarer Boden verloren und naturnahe Lebensräume werden zerstört oder in kleine Fragmente zerschnitten. Laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) sind heute mehr als ein Drittel aller einheimischen Pflanzen- und Tierarten gefährdet.
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.