Gemüse und Salat – wie viel kann man im eigenen Garten ernten?
Dieser Frage ist Mariann Baschnonga nachgegangen. Anlass war der Welternährungstag, der jährlich am 16. Oktober stattfindet. Mariann ist die Regionalvertreterin Ostschweiz-Stadt des Schweizer Familiengärtner-Verband SFGV. Diesen Sommer hat sie unsere Mitglieder Martina und Elsa in ihrem Familiengarten-Areal Ifang in Dübendorf vor Ort besucht und interviewt. Den ausführlichen Artikel könnt ihr hier auf der Seite des Schweizer Familiengärtner-Verbands lesen.
Was können wir tun, um die Biodiversität in unseren Gärten zu fördern? Wie können wir Insekten helfen, einen geeigneten Nistplatz zu finden und zugleich das Wachstum unseres Gemüses und Obstes unterstützen? Das weltweite Bienensterben wird durch vielfältige Faktoren beeinflusst, darunter vor allem die Zerstörung von Lebensraum und der Nahrungsgrundlage. Aber ohne Bienen wird auch die Nahrung für uns knapp, denn die kleinen fleissigen Tiere bestäuben rund 80% unserer Nutz- und Wildpflanzen.
Wildbienen und der Boden
Mit einem Bienenhotel oder einem Bienenparadies förderst du die Bestäubung in deinem Garten und kannst Natur hautnah miterleben. Das ist auch für die kleinen Gartenentdecker ein besonderes Erlebnis, denn Wildbienen stechen viel seltener als Honigbienen! So eignet sich das Projekt Wildbienenparadies auch für einen Familiengarten.
Wie sinnvoll ist ein Insektenhotel? Mit einem Insektenhotel in deinem Garten, auf deiner Terrasse oder dem Balkon bietest du rund einem Drittel der Wildbienen ein Zuhause. Aber wusstest du, dass zwei Drittel aller Wildbienen im Boden nisten? In Zusammenarbeit mit Wildbiene + Partner hat Ricoter Schweizer Erde einen speziellen Wildbienensand entwickelt, der den Anforderungen der bodennistenden Bienen entspricht. Mit diesem Sand ist der Bau deines eigenen Bienenhotels kinderleicht.
Biodiversität
Mehr zum Thema Biodiversität in unseren Familiengärten könnt ihr in unserem Beitrag zum Wettbewerb Biodiversität lesen, den wir zum Sommerfest 2023 veranstaltet hatten.
Und hier geht es zur Bauanleitung – Bienenhotel selbst bauen
Was du brauchst? Einen sonnigen und trockenen Platz – egal ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon. Denn der Bienensand kann auch in Töpfen prima genutzt werden und hilft so auch auf kleinstem Raum.
In meinem Garten im Areal Ifang habe ich das Projekt Wildbienenparadies auf einem leeren Beet von etwa zwei Quadratmetern geplant. Wenn du das Wildbienenparadies mit den untenstehenden Massen umsetzen möchtest, benötigst du in etwa 25 Kilogramm Kies sowie 120 Liter Wildbienensand.
Verwendete Werkzeuge:
grosse Schaufel
kleine Schaufel
Handschuhe
Verwendetes Baumaterial und ungefährer Preis:
Kies: CHF 5
Bienensand 120 Liter: CHF 66
Holz: CHF 10
Schritt 1: Als erstes hebst du für Dein Bienenhotel eine Grube von 60 cm Durchmesser und 30 cm Tiefe aus.
Schritt 2: Der Boden wird mit Grobkies als Drainage bedeckt, um die Wasserdurchlässigkeit für das Bienenhotel zu gewährleisten. Beachte, dass ich bei diesem Projekt feineren Kies verwendet habe.
Schritt 3: Direkt auf den Kies kommt der fein strukturierte und somit gut formbare Wildbienensand, der leicht angedrückt wird, damit sich die Bestäuber gut hineinbohren können.
Schritt 4: Um eine richtige Sandlinse zu bauen, formst du nun auf dieser Fläche eine Sand-Kuppel von etwa 30 cm Höhe und drückst auch diese leicht an. Ich habe die Sandlinse aus optischen Gründen mit Steinen umrandet.
Nun bin ich noch auf der Suche nach leeren Schneckenhäusern. Warum? Genau dort sucht sich die Schneckenhaus-Mauerbiene ihren Nistplatz. Die Schneckenhäuser lege ich neben die Steine am Rand vom Bienenhotel. (Hier findest du übrigens unser nicht ganz ernst gemeintes Exklusivinterview mit Hans der Schnecke.)
So finden die Bienen mein Hotel
Aber woher wissen die Bienen denn nun, dass es in diesem Garten einen optimalen Nistplatz gibt? Du hilfst den kleinen Spürnasen, dein Bienenhotel zu finden, indem du neben der Sandlinse bienenfreundliche Wildblumen pflanzt. in dem breiten Spektrum findest du sicher Pflanzen, die von den Boden-Gegebenheiten her sowie optisch in deinen Garten passen. Beachte, dass viele Wildbienenarten erst im Sommer unterwegs sind und du daher Wildblumen nutzen solltest, die im Sommer blühen.
Bienenfreundliche Pflanzen
Hier sind einige Beispiele von bienenfreundlichen Pflanzen, die in meinem Garten wachsen:
Was muss man bei einem Bienenhotel noch beachten? Ricoter Schweizer Erde bietet ein informatives Video zum Bau einer Sandlinse an und beschreibt ebenfalls, wie du den Wildbienensand auf dem Balkon einsetzen kannst.
Auf den Fotos kannst du auch Naturholz entdecken, das seitlich leicht gestapelt liegt und ebenfalls den Bienen als Nistplatz dienen soll. Denn manche Wildbienen bauen ihre Nester in morschen Holzstämmen. Besonders Holz, das an warmen und trockenen Orten liegt, zieht die wärmeliebenden Insekten magisch an.
Fazit
Mit einem Zuhause für Wildbienen tust du nicht nur den Insekten etwas Gutes, sondern förderst zugleich die Biodiversität. Und das kommt nicht nur den Bienen zu Gute, sondern insbesondere auch deinem Garten.
Wir sind ein Verein für Familiengärten in Dübendorf im Kanton Zürich.
Wir gratulieren Hannes vom Areal Zelgli zu seinem Riesenkürbis. 72kg gilt es zu schlagen!
Neulich erst hatten wir auf unserer Facebook-Seite kurz von seinem Riesenkürbis berichtet. Heute fragen wir Hannes wie wir auch so einen grossen Kürbis ziehen können.
Der Gärtner im Interview
Welche Kürbissorte ist das? Das ist die Sorte Atlantic Giant.
Warum ist der Kürbis so gross? Das ist Glücksache und nicht jedes Jahr gedeiht es so, vor drei Jahren waren es 69.5kg. Aber generell wächst diese Sorte schon stark.
Was muss ich machen, dass mein Kürbis auch so gross oder gar grösser wird? Die Arbeit beginnt schon im Herbst mit dem Herrichten des Komposts. Erst schichte ich alle Gartenabfälle auf einen Walm auf, mindestens 2-3m3. Dann pflanze ich im Mai den Kürbis neben dem Haufen in die Erde aus – aber erst nach den Eisheiligen. Bis dahin habe ich allerdings den Walmhaufen schon drei- bis viermal umgeschichtet. Dadurch kann viel Sauerstoff eindringen und der Rotteprozess läuft entsprechend gut. Somit dringen später die Wurzeln an den Stängeltrieben des Kürbisses gut in den Haufen ein. Das ermöglicht dem Kürbis die Nährstoffe und das Wasser direkt aus dem Haufen zu holen. Je mehr Triebe und Blattmasse vorhanden, umso mehr Assimilate (energiereiche organische Stoffe) können dann in die Frucht eingebaut werden. Ausserdem lasse ich pro Pflanze nur eine Frucht laufen, alle anderen entferne ich. So ist die maximale Nährstoffversorgung für nur eine Frucht gewährleistet.
Ist der Kürbis innen wirklich hohl? Ja, die Wandstärke misst ca. 8-10cm, innen ist das Kerngehäuse aus einem feinen Netz. Wenn wir den Kürbis gut ausreifen lassen, erreichen wir eine längere Haltbarkeit.
Schmeckt das noch bei der Grösse? Ja, in anderen Jahren hatte ich drei bis vier kleinere Früchte geerntet und die hatten meine Nachbarn zu Suppe verarbeitet. Ich habe keine negativen Echos gehört.
Es braucht halt auch viel Glück. Dieses Jahr konnte ich nur 10 Liter Wasser pro Tag und Pflanze geben. Das war viel weniger als in anderen Jahren, also liegt es nicht nur an der Wassermenge. Entscheidend ist letztlich wohl meine nährstoffreiche Komposterde.
Invasive Neophyten sind Pflanzen, die ursprünglich nicht bei uns heimisch sind. Neophyten dürfen bei uns nicht gepflanzt werden. Sie breiten sich aus und verdrängen dabei auch einheimische Pflanzen.
Eine sehr gute Übersicht über invasive Neophyten in der Schweiz bietet die dreisprachige Seite http://www.neophyten-schweiz.ch. Sie wird betrieben vom Unternehmerverband Gärtner Schweiz, JardinSuisse.ch.
Die Goldrute
Die Goldrute ist ein Neophyt der leider auch bei uns in Dübendorf vorkommt. Schon 2011 schrieb die Stadt Dübendorf den VFD direkt an und bat, bei der Bekämpfung der Goldrute zu unterstützen. Hier ist der Brief im Wortlaut
Die neue Gartensaison beginnt mit der Planung der Gartenarbeiten.
Draussen ist es gegen Winterende noch kalt und grau, und es sieht nicht wirklich nach Frühling aus. Sobald die ersten Schneeglöckchen durch die Erde spitzen, kribbelt es aber vielen von uns bereits in den Fingern und wir möchten mit der neuen Gartensaison loslegen.
Planung ist wichtig
Die Arbeit startet aber nicht erst, wenn der Boden soweit abgetrocknet ist, dass man ihn bearbeiten kann. Die Arbeit beginnt mit der Planung, bei der Überlegung, was man dieses Jahr wo, in welcher Reihenfolge und Kombination pflanzen will.
Dabei ist es wichtig, auf die Fruchtfolge und den Fruchtwechsel zu achten, um Bodenermüdung vorzubeugen. Auch die Mischkultur hilft, die Nährstoffe im Boden optimal auszunutzen. Denn wenn der Boden ausgelaugt ist, sind die Pflanzen kleiner und auch ein gefundenes Fressen für Schädlinge, Krankheiten und Pilze.
Unter unseren VFD Tags findest Du weitere Artikel mit Bezug zu den Themen Biodiversität oder Nachhaltigkeit.
Die aktuellen Exemplare des Gartenfreundes findest Du auch online auf der Seite des Schweizer Familiengärtner-Verbands hier.
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